Die ernährungsphysiologische Bedeutung des Honigs

Der ernährungsphysiologische Wert des Honigs wird durch die Vielfalt der Honig-Inhaltsstoffe bestimmt. Neben Zuckerverbindungen wurden bisher 180 Begleitstoffe gefunden. Sie steuern biologische Abläufe und unterstützen den Stoffwechsel. Diese Substanzen liegen zwar in geringer Konzentration vor, ergänzen sich aber gegenseitig in ihrer Wirkung. Den natürlichen Gegebenheiten wie Klima, Bodenbeschaffenheit und Pflanzenvielfalt entsprechend, unterscheiden sich die einzelnen Honigsorten sehr in ihrer Zusammensetzung. Das hat jedoch den Vorteil, daß Honig nicht nur nach Geschmack und Aussehen, sondern auch nach seinen Inhaltsstoffen ausgewählt werden kann.

Zuckerverbindungen

Honig enthält eine komplexe Mischung verschiedener Kohlenhydrate. Die Zuckerzusammensetzung wird vorwiegend durch die Pflanzen bestimmt, die von den Bienen aufgesucht werden. Vorherrschende Zucker sind Fruchtzucker (durchschnittlicher Anteil 38 %) und Traubenzucker (durchschnittlicher Anteil 31 %). Der Traubenzucker dient im menschlichen Körper in erster Linie der Energiegewinnung und Aufrechterhaltung der Körperfunktionen. Fruchtzucker wird vorrangig nach Umwandlung in Glykogen als "Energiereserve" in der Leber gespeichert. Die Leber wird dadurch widerstandsfähiger, Honig ist ein sehr "stoffwechselfreundliches" Nahrungsmittel.

Vitamine

Honig enthält Spuren von den Vitaminen C, B1 B2, B6, Biotin und Pantothensäure. An einer besseren Zuckerverwertung im Organismus wirkt das im Honig enthaltene Vitamin Bl entscheidend mit, während das Vitamin C einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Eisenausnutzung leistet.

Mineralstoffe und Spurenelemente

Im Honig werden die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Calcium sowie die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Mangan und Chrom in unterschiedlichen Mengen gefunden. Während Honigtauhonige meist einen höheren Gehalt an Eisen und Kalium aufweisen, sind Blütenhonige oftmals reicher an Calcium. Die Mineralstoffe Kalium und Magnesium sind sowohl für die Blutdruckregulation als auch für die Steuerung der Muskel- und Nervenfunktionen zuständig. Magnesium kann gemeinsam mit Vitamin B6 Spannungen der Gefäßmuskulatur senken. Im Honig kann Magnesium seine volle Wirkung entfalten, weil gleichzeitig Vitamin B6 vorliegt. Eisen wird für die Bildung des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) benötigt.

Enzyme

Enzyme (Fermente) sind Wirkstoffe, die die Bienen dem Honig zusetzen und welche die Umwandlung einer Zuckerart in eine andere bewirken. Noch im Honigglas können sie die Zuckerzusammensetzung verändern und erklären so die Zuckervielfalt des Honigs. Bei der fermentativen Zuckerumwandlung entstehen u. a. Stoffe mit antibakterieller Wirkung. Honig ist daher lange haltbar und hat lindernde Wirkung bei Infektionen der oberen Luftwege.

Aminosäuren

In 100 9 Honig sind durchschnittlich 100 mg freie Aminosäuren enthalten. Diese werden im menschlichen Körper für die Bildung wichtiger Stoffwechsel-Zwischenprodukte und damit für ein reibungsloses Stoffwechselgeschehen benötigt. Mit einem Anteil von 50-85 '0 ist Prolin die am stärksten vertretene Aminosäure. Sie unterstützt die Bildung des roten Blutfarbstoffes.

Acetylcholin

Acetylcholin ist eine Stickstoffverbindung, die sich günstig auf die Herztätigkeit auswirkt.

Säuren

Honig enthält zahlreiche organische Säuren, die anregend auf den Appetit und die Verdauung wirken. Die verdauungsfördernde Wirkung des Honigs ist jedoch nicht nur auf die Säuren, sondern auch auf den Gehalt an Pollen sowie an Kalium und Acetylcholin zurückzuführen.

Pollen

Blütenhonige enthalten kleine Mengen an Pollen. Blütenpollen regen die Verdauung an und aktivieren das Immunsystem des Darmes.

Aromastoffe

Über 120 Aromastoffe konnten bisher im Honig nachgewiesen werden. Sie sind für den unterschiedlichen Geschmack und Geruch der verschiedenen Honigsorten verantwortlich. Sie regen Appetit und Verdauung an und stimulieren das Immunsystem. (c) 2020 by mita